15. Mai 2025

ADAC-Kreditkartenkunden im Fokus von Cyberkriminellen

Seit Anfang des Jahres haben Betrüger nun auch ADAC-Kreditkartenkunden ins Visier genommen. Es wird von zahlreichen Cyberangriffen berichtet, bei denen die Kriminellen versuchen, mittels gefälschter Webseiten, SMS, Anrufe und E-Mails an die Zugangsdaten der Kreditkarteninhaber zu gelangen.

Das Berliner Fintech Solaris übernahm 2024 die rund 1,1 Millionen Kreditkartenkunden des Automobilclubs von der Landesbank Berlin (LBB). Zwar hatte Solaris schon 2022 mit dem ADAC einen Zehnjahresvertrag über die Verwaltung der Kreditkarten geschlossen. Doch die endgültige Migration der ADAC-Kreditkartenkunden kam erst 2024 zustande, weil das Fintech zusätzliches Eigenkapital benötigte, um die Verträge übernehmen und künftig alle regulatorischen Vorschriften der mit dem Portfolio verbundenen Kredite von ca. 500 Millionen Euro erfüllen zu können.

Zunehmende Cyberangriffe auf ADAC-Kreditkarteninhaber

Medienberichten zufolge sollen die Angriffe stetig zunehmen. Die Zahl der Kunden, die in den letzten Wochen einem Cyberangriff zum Opfer gefallen sind, soll sich im dreistelligen Bereich bewegen. Den Betrügern ist es in vielen Fällen gelungen, mit den erbeuteten Kundendaten hohe Summen abzubuchen. ADAC-Kreditkartenkunden berichten von mehreren tausend Euro, die unrechtmäßig von ihrer Kreditkarte abgebucht wurden.

Dass die Angriffe auf ADAC-Kreditkarteninhaber seit Jahresbeginn immer häufiger wurden, hat das Dachunternehmen ADAC SE inzwischen bestätigt. Mit seinen vielen Mitgliedern stünde der ADAC regelmäßig im Fokus von Cyberkriminellen, die versuchten, an die Daten der ADAC-Mitglieder und -Kunden zu gelangen. Aktuell konzentrierten sich die Angriffe auf den Bankpartner Solaris.

Solaris-Kundenservice durch hohe Zahl der Betrugsmeldungen überfordert

Das Berliner Fintech bestätigte, dass die Phishing-Angriffe in den letzten Jahren stark zugenommen hätten. Man optimiere zwar kontinuierlich die Sicherheitssysteme, aber dennoch müssten Kunden wachsam bleiben. Kreditkarteninhaber sollten niemals Zugangsdaten oder TANs telefonisch, per E-Mail oder Messenger weitergeben oder auf E-Commerce-Webseiten eingeben. Unaufgeforderten Nachrichten oder Anrufen, die Sie zur Eingabe von Daten aufforderten, sollte man immer mit Misstrauen begegnen. Verdächtige Aktivitäten und Nachrichten oder bemerkte Betrugsfälle sollten zudem umgehend an das Kundenservice-Team gemeldet werden.

Das Problem mit dieser Warnung ist aber, dass Solaris dem erhöhten Beschwerdeaufkommen der Kunden nicht gewachsen zu sein scheint. Auf Portalen wie Trustpilot berichten Kunden davon, dass die Kreditkartenbetrugsfälle trotz sofortiger Meldung nicht bearbeitet wurden. Es gäbe noch nicht einmal eine schriftliche Rückmeldung seitens des Fintechs. Viele bemängeln die langen Wartezeiten beim Versuch, über die Hotline Kontakt mit Solaris aufzunehmen. Versprechen des Kundenservice, man würde sich mit betroffenen Kunden in Verbindung setzen, würden nicht eingehalten.

Inzwischen soll der ADAC nach eigenen Angaben eine Taskforce zusammengestellt haben, um Solaris bei der Bearbeitung der Beschwerde- und Verdachtsfälle zu unterstützen. Auch Solaris habe sein Service-Team auf mehr als 160 Mitarbeiter verdoppelt, um die Betrugsmeldungen zu bearbeiten.

Betrugsopfer sollten nicht zu lange warten

Ob das ausreicht, um den vielen betroffenen Kreditkarteninhabern auch wirklich helfen zu können, bleibt abzuwarten. Wir raten Betrugsopfern, nicht zu lange zu warten, wenn sie bei der Kommunikation mit Solaris nicht weiterkommen. Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es, das unberechtigterweise abgebuchte Geld möglicherweise noch zurückzuholen. Hier ist es ratsam, sich schnellstmöglich anwaltliche Unterstützung zu suchen.

Die Anwaltskanzlei Lenné ist auf solche Fälle spezialisiert und verfügt über umfangreiche Erfahrung mit Cyberkriminalität. Wenn auch Sie Opfer von Betrügern geworden sind, stehen wir Ihnen gerne zur Seite. In einem kostenlosen Erstgespräch beraten wir Sie zu Ihrem individuellen Fall und prüfen das beste Vorgehen, um Ihre Verluste bestensfalls noch zu retten.

von Anna-Christina vom Brocke
Anna-Christina vom Brocke

Angestellte Rechtsanwältin aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwältin Anna-Christina vom Brocke ist auch Bankkauffrau.

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