Betrugsmasche über PayPal-Einzug: Vorsicht bei automatischen Zahlungen
Betrug über PayPal ist kein neues Phänomen – jedoch beobachten wir in unserer Kanzlei zunehmend Fälle, bei denen sich Kriminelle das sogenannte Lastschrift- oder Einzugsverfahren zunutze machen.
Was bedeutet das Einzugsverfahren bei PayPal?
Beim Einzugsverfahren – auch bekannt als automatische Zahlung, Abo-Zahlung oder Abbuchungsberechtigung – erlauben Sie einem Händler, wiederkehrend Geld von Ihrem PayPal-Konto einzuziehen, ohne dass Sie jede Transaktion manuell freigeben oder sich einloggen müssen.
Diese Autorisierung wird häufig unbemerkt im Rahmen eines gewöhnlichen Zahlungsvorgangs erteilt – oftmals als Teil der Kaufabwicklung.
Sobald diese Zustimmung einmal erteilt wurde, kann der betreffende Händler bei weiteren Einkäufen automatisch Beträge von Ihrem PayPal-Konto einziehen.
Automatische Abbuchung – bequem, aber risikobehaftet
Zwar soll das Verfahren die Zahlungsabwicklung beschleunigen, doch gerade bei Einzelkäufen raten wir aus Sicherheitsgründen davon ab. Immer wieder erleben wir in unserer täglichen Praxis, dass dieses Verfahren gezielt für betrügerische Zwecke missbraucht wird.
So berichten Mandantinnen und Mandanten, dass unter dem Deckmantel eines normalen Einkaufs Geld abgebucht wurde – ohne dass tatsächlich eine Ware bestellt oder geliefert wurde.
Warum PayPal oft nicht hilft
Problematisch dabei ist: PayPal lehnt häufig die Rückerstattung ab, da die Zahlung technisch korrekt über eine autorisierte Einzugsermächtigung erfolgt ist. Aus Sicht des Zahlungsdienstleisters liegt daher kein Betrugsfall vor.
Besonders perfide: Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie einem solchen Einzugsverfahren jemals zugestimmt haben. Es ist durchaus möglich, dass die Zustimmung unbemerkt im Rahmen eines früheren Einkaufs erteilt wurde – möglicherweise durch ein übersehenes Häkchen oder eine unklare Formulierung.
So überprüfen Sie bestehende Abbuchungsvereinbarungen in PayPal
Wenn Sie herausfinden möchten, ob Händler auf Ihr PayPal-Konto per Einzugsverfahren zugreifen dürfen, gehen Sie wie folgt vor:
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Öffnen Sie die PayPal-App oder loggen Sie sich auf der Webseite ein.
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Navigieren Sie zu „Wallet“.
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Dort finden Sie den Bereich „Zahlungen im Einzugsverfahren“.
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Eine Liste mit allen aktiven Abbuchungsvereinbarungen wird angezeigt.
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Klicken Sie auf verdächtige Händler und wählen Sie „PayPal als Zahlungsmethode entfernen“, um die Berechtigung zu entziehen.
Sie sind betroffen? Wir beraten Sie kostenlos.
Falls Sie Opfer eines solchen Betrugs geworden sind und PayPal sich weigert, eine Rückzahlung zu leisten, lassen Sie sich von uns beraten. In einer kostenlosen Erstberatung prüfen wir Ihren Fall – oft gelingt es uns, die unrechtmäßig eingezogenen Beträge doch noch zurückzuholen.

Rebekka Jäger
Angestellte Rechtsanwältin aus der Anwaltskanzlei Lenné.
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