06. November 2020

Guido Lenné im SWR: Bankkonto geplündert – trägt die Bank Mitverantwortung?

Bei der Sparda-Bank in Baden-Württemberg wurde einem Rentner durch Betrüger das Konto leergeräumt. Diesen Fall sah sich die Sendung WDR Marktcheck genauer an. Und so gingen die Betrüger vor: Der Kontoinhaber erhielt einen Anruf von einem vermeintlichen Mitarbeiter der Sparda-Bank. Es gebe ungewöhnliche Kontoabbuchungen nach Spanien auf seinem Konto, welches deshalb sicherheitshalber gesperrt werden solle. Dafür sollte der Rentner mit seinem TAN-Generator eine TAN erzeugen und durchgeben. Der Anrufer ist aber keineswegs ein Mitarbeiter der Bank, sondern ein Betrüger. Mithilfe der erhaltenen TAN und weiterer Zugangsdaten stellt er die Verwaltung des Kontos auf die App der Sparda-Bank um. Nun hat er Zugriff auf das Konto und kann ohne TAN Überweisungen tätigen. In mehreren Überweisungen räumt er das Konto leer, überzieht es sogar.

Ist die Banking-App sicher?

Die App der Sparda-Bank soll angeblich schnell und sicher sein. Ohne TAN können hier Buchungen vorgenommen werden. IT-Experten sehen in den Sicherheitsvorkehrungen der App grundsätzlich kein Problem, halten aber zusätzliche Bestätigungen seitens des Kunden für sinnvoll. So hatte der Betrüger bei seinen Überweisungen sogar zunächst einen Zahlendreher in der IBAN des Zahlungsempfängers, sodass eine nicht unerhebliche Summe wieder zurückgebucht wurde. Erst zwei Tage später wurde das Konto dann endgültig geplündert.

Der Kontoinhaber wusste davon zunächst nichts, stellte aber fest, dass er online keinen Zugriff mehr auf sein Konto hatte. Er rief bei der Sparda-Bank an. Dort wurde ihm mitgeteilt, dass es möglicherweise ein technisches Problem mit dem Konto gebe. Überprüft wurde das Konto aber nicht. Einige Tage später meldete sich die Bank bei dem Kontoinhaber und teilte mit, dass das Geld weg sei. Die Buchungen wurden auf ein Auslandskonto überwiesen und sind deshalb nicht nachvollziehbar. Die Polizei sieht keine Hoffnung, dass das Geld noch zurückzuholen sei. Der SWR fragt bei der Sparda-Bank nach, wie es dazu kommen konnte. Die Bank gibt an, dass ihre Sicherheitssysteme zu jeder Zeit gegriffen hätten und eine eigene Teilschuld nicht erkennbar wäre.

Trägt die Bank eine Mitschuld?

Ob dem so ist, will der SWR von Guido Lenné, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, wissen. „Wir würden dem Betroffenen raten, die Bank in Regress zu nehmen, denn es ist auch auf Seiten der Bank einiges schief gegangen.“ Würde ein Kunde fortgeschrittenen Alters bei der Bank Probleme mit seinem Bankkonto melden, müsse die Bank reagieren, damit danach keine ungewöhnlichen Kontobewegungen mehr möglich seien. „Im Zweifelsfall hätte man das Konto hier sperren müssen“, so Lenné. Das Verhalten der Bank könne durchaus als fahrlässig bezeichnet werden. Zudem verweist der Fachanwalt auf das Überweisungslimit, das bei 25.000 € lag und viel zu hoch sei. Das sei unverantwortlich.

Welche Tipps der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht für Bankkunden hat, um sich selbst besser zu schützen, das erfahren Sie hier im SWR-Beitrag. Ob die Bank in diesem Fall mitverantwortlich ist, muss wohl vor Gericht geklärt werden. Bankkunden, denen etwas Vergleichbares passiert ist, sollten sich unbedingt anwaltlichen Rat suchen und überlegen, die Bank in Regress zu nehmen. Guido Lenné steht seinen Mandanten hier mit jahrelanger Erfahrung zur Seite. Wenn auch Sie betroffen sind, lassen Sie sich einfach in einem unverbindlichen, kostenlosen Erstgespräch beraten.

Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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