Guido Lenné im WDR: Betrugsfälle bei ADAC-Kreditkarten

Viele ADAC-Mitglieder nutzen auch die vom Automobilclub angebotenen Kreditkarten. Doch seit einiger Zeit wird hier immer häufiger von Betrugsfällen und unautorisierten Abbuchungen berichtet. Konkret: Seitdem das Fintech Solaris die Kreditkarten von der Landesbank Berlin übernommen hat. Die WDR-Sendung Markt ist der Sache genauer auf den Grund gegangen und hat hierzu das Gespräch mit Guido Lenné gesucht, der bereits einige der betroffenen ADAC-Kreditkarteninhaber vertritt.
Hunderte Betrugsfälle bei ADAC-Kreditkarten
Hinter den Kreditkarten steckt das Berliner Fintech Solaris. Denn für die Kreditkarten braucht der ADAC einen Partner mit Banklizenz. Ende 2024 übernahm die Solaris Bank die Verwaltung dieser Karten. Seitdem wurden bundesweit offenbar hunderte Kreditkartenbetrugsfälle gemeldet. Der Kontakt zur Bank soll in diesen Fällen sehr schwierig sein, wie Betroffene berichten.
Auf Nachfrage der Markt-Redaktion äußerte sich das Start-up nur schriftlich und gab an, dass das bankeigene System zu keinem Zeitpunkt kompromittiert gewesen sei. Auf die Betrugsmeldungen habe man mit einer Optimierung der Sicherheitsvorkehrungen reagiert. Seitdem sei die Zahl der Betrugsfälle zurückgegangen.
Doch Kunden, die unautorisierte Abbuchungen bemerken und bei Solaris um Kartensperrung und die Rückbuchung der Beträge bitten, müssen zum Teil lange auf eine Reaktion des Fintechs warten. Kommt diese dann endlich, wird den Karteninhabern in vielen Fällen vorgeworfen, sie hätten persönliche Daten herausgegeben und seien daher selbst für den Schaden verantwortlich.
Der ADAC zeigt sich verärgert über das Verhalten der Bank, da sich das auch auf das Image des Automobilclubs auswirke. Solaris hätte nach der Übernahme die Kunden stärker für Gefahren durch Cyberangriffe sensibilisieren müssen.
Solaris Bank seit längerem in der Kritik
Die Solaris Bank ist seit Jahren in den Schlagzeilen: wegen finanzieller Probleme, Stellenabbau und sogar von der Finanzaufsicht BaFin verhängter Bußgelder in Millionenhöhe, weil das Fintech Geldwäscheverdachtsfälle zu spät gemeldet hatte. Dennoch entschied sich der ADAC, der Bank seine mehr als Million Kreditkartenkunden anzuvertrauen. Der Automobilclub erklärt, dass die Bank zum Zeitpunkt der Verhandlungen ein hervorragendes Image, vor allem in Bezug auf seine technische Expertise, hatte. Man sei zuversichtlich, dass diese Anlaufschwierigkeiten, die sich nicht auf die Sicherheit der Systeme, sondern vielmehr auf den Kundenservice im Ernstfall bezögen, zukünftig ausgeräumt werden könnten.
Vor allem dürften es aber die geringeren Kosten bei der Solaris Bank im Gegensatz zum vorherigen Partner, der Landesbank Berlin, gewesen sein, die den ADAC zu einem Wechsel ihres Kreditkartenpartners animiert haben. Im Umkehrschluss hat das Fintech jedoch weniger personelle Kapazitäten, um mit dem erhöhten Bedarf an Kundenservice bei Betrugsfällen umzugehen.
Guido Lenné: Banken verstecken sich hinter digitalen Systemen
Das bestätigt auch Guido Lenné im Gespräch mit der Markt-Redaktion. Der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht vertritt bereits zahlreiche der betroffenen ADAC-Kreditkarteninhaber, die alle berichteten, keine persönlichen Daten herausgegeben zu haben. Lenné wirft den Banken vor, sich hinter den zunehmend digital stattfindenden Abläufen zu verstecken und die Kunden im Ernstfall nicht nur sich selbst zu überlassen, sondern ihnen sogar die Schuld für eventuelle Schäden zu geben.
Zu der Aussage, die Betroffenen hätten keine Zugangsdaten herausgegeben, verweist Solaris darauf, dass die Cyberkriminellen täuschend echt wirkende Kopien der Bankwebsites nutzen würden, um die Zugangsdaten der Kunden abzugreifen. Doch wenn die Seiten täuschend echt wirken, kann das kaum eine grobe Fahrlässigkeit seitens des Bankkunden darstellen.
Guido Lenné kämpft in seiner Leverkusener Kanzlei dafür, die Verluste der Betrugsopfer von der Bank zurückzuholen. Wenn auch Sie zu den betroffenen ADAC-Kreditkartenkunden gehören, können sie sich in einem kostenlosen Erstgespräch beraten lassen. Den Videobeitrag der Sendung Markt können Sie sich hier ansehen.

Guido Lenné
Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Guido Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.
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