19. März 2021

Guido Lenné im WDR: gefährlicher neuer Glücksspielstaatsvertrag

Guido Lenné im WDR: gefährlicher neuer Glücksspielstaatsvertrag

Illegales Glücksspiel hat schon unzählige Existenzen kaputt gemacht. Die Grenze zwischen „ein bisschen zocken“ und einer krankhaften Spielsucht ist schnell überschritten. Bundesweit gelten mindestens 200.000 Menschen als krankhaft glücksspielsüchtig. Das breite Online-Glücksspielangebot macht es denkbar einfach. Dabei wissen viele Spieler gar nicht, dass Online-Casinos illegal sind. Doch das wird sich ab Juli 2021 ändern, denn dann tritt der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der zahlreiche Lockerungen mit sich bringt.

Alter vs. neuer Glücksspielstaatsvertrag

Laut dem noch geltenden Glücksspielstaatsvertrag ist das Online-Glücksspiel in den meisten Bundesländern verboten. Daher hatten Geschädigte zumindest die Option, sich ihr Geld über den Rechtsweg zurückzuholen. Guido Lenné, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, erklärt in der Sendung Servicezeit, dass bislang entweder die Zahlungsdienstleister – die die Transaktionen durchgeführt haben, dies aber gar nicht dürfen – in Regress genommen werden konnten oder die Online-Glücksspielanbieter selbst, da diese nicht über die erforderliche Lizenz verfügten.

Das wird sich ab Juli 2021 ändern, wenn nämlich der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft tritt. Damit wird das Online-Glücksspiel in der ganzen Bundesrepublik legal, wenn auch mit einigen Auflagen, die einen Mindestschutz der Spieler gewährleisten sollen. Mitverantwortlich für die Lockerungen sind die einzelnen Bundesländer. Die erlaubten Angebote sollen inhaltlich beschränkt und behördlich überwacht werden. Durch die teilweise Legalisierung und die dazugehörigen Kontrollen soll der legale Glücksspielmarkt weniger gefährlich als der bislang bestehende Schwarzmarkt sein.

Guido Lenné befürchtet jedoch, dass diese zunächst sinnvoll erscheinenden Hürden letzten Endes nicht greifen und folglich nicht den gewünschten Schutz bieten werden. Krankhaft Spielsüchtige würden zudem immer Wege finden, Kontrollen zu umgehen, so der Leverkusener Anwalt.

Zukünftige Kontrollmechanismen

Online-Spieler müssen künftig grundsätzlich ihre persönlichen Daten angeben. Zudem wird geprüft, ob Spieler sich zum Schutz gesperrt haben oder möglicherweise gesperrt wurden, und ob sie mehrfach angemeldet sind. So soll verhindert werden, dass Spieler gleichzeitig in mehreren Casinos aktiv sind. Ein maximales Einsatzlimit von 1.000 Euro pro Monat soll sie außerdem davor bewahren, zu viel Geld zu verzocken. Es steht allerdings zu befürchten, dass krankhaft Spielsüchtige dann einfach in illegalen Online-Casinos weiterspielen, die es auch weiterhin geben wird, oder andere Möglichkeiten finden.

Insgesamt ist dies wahrscheinlich keine gute Entwicklung für den Spielerschutz in Deutschland. Weitere Einblicke in das umstrittene Thema gibt es hier im WDR-Beitrag. Geschädigte Spieler können sich aber zunächst weiterhin an Guido Lenné wenden, um sich ihr verspieltes Geld zurückzuholen. Lassen Sie sich dazu einfach in einem kostenlosen Erstgespräch beraten.

Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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