20. Dezember 2019

Guido Lenné im WDR: teure Null-Prozent-Finanzierung mit versteckten Kosten

Teure Gerätschaften, wie zum Beispiel eine Waschmaschine, kann man heute vielerorts über eine günstige 0-%-Finanzierung kaufen. Doch oft kommt das böse Erwachen am Ende, wenn die Verbraucher nämlich davon ausgehen, die letzte Rate gezahlt zu haben, nur um dann festzustellen, dass weitere Zahlungen seitens der Bank gefordert werden. So erging es auch einem Rentner-Ehepaar in einem aktuellen Beitrag der WDR Servicezeit. Hier forderte die Bank am vermeintlichen Ende der Ratenzahlung noch rund 600 €. Wo kamen diese Kosten also her?

Verträge mit versteckten Kosten

Verträge enthalten oft versteckte Kosten, wie z. B. Versicherungsprämien, die man auf den ersten Blick nicht erkennt, schon gar nicht als Laie. „Oder die angepriesene 0-%-Finanzierung gilt nur für einen kurzen Zeitraum, zum Beispiel für ein halbes Jahr“, erklärt Guido Lenné. Danach stiegen die Kosten dann radikal und es würde richtig teuer, so der Leverkusener Anwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht weiter.

So geschah es auch im vorliegenden Fall, denn wie sich nach eingehender Prüfung des Vertrags herausstellte, galt die 0-%-Finanzierung nur für die ersten sechs Monate. Tatsächlich betrug der monatliche Zinssatz danach 1,23 %. Daraus ergaben sich für die Vertragslaufzeit von zwei Jahren also Zinsen von 15,9 % pro Jahr. Aus der vermeintlich günstigen Finanzierung wurde ein teurer Spaß.

In diese Falle tappen nicht wenige Verbraucher, die in der Aufregung, sich über eine günstige Finanzierung einen lang gehegten Traum zu erfüllen, Klauseln im Vertrag übersehen.

Weitere Kostenverursacher

Gerne werden in solchen Finanzierungsverträgen auch Versicherungen mit verkauft, die dann für höhere Kosten sorgen. Dabei handelt es sich oft um Versicherungen, die man in der Regel gar nicht benötigt. Oder der Vertrag kann nur abgeschlossen werden, wenn man sich dazu noch eine Kreditkarte andrehen lässt. Benutzt man diese, berechnet die Bank dann schnell rund 14 % Zinsen pro Jahr. Solche Modelle kommen bei nicht wenigen Banken zum Einsatz.

Finanzierungskäufe sind nicht grundlegend schlecht. Es gilt jedoch, die Verträge ganz genau zu prüfen, am besten sogar von einem Anwalt, wenn man ganz sicher sein möchte. Die Anwaltskanzlei Lenné steht Ihnen in solchen Fällen gerne zur Verfügung. Welche Expertentipps Guido Lenné in Bezug auf Finanzierungsangebote Verbrauchern mit auf den Weg gibt, erfahren Sie hier im Videobeitrag.

Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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