26. März 2024

Jetzt kaufen, später zahlen: Vorsicht bei Darlehen von Bezahldiensten

Einkaufen in Online-Shops ist denkbar einfach. Man bekommt so gut wie alles, bis hin zu größeren Anschaffungen von Laptop bis Sofa. Dank Bezahldiensten wie Klarna, PayPal oder Google Pay ist auch die Bezahlung denkbar einfach. Und bei hohen Beträgen bieten die Bezahldienste inzwischen auch einfache Ratenzahlungen an. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn verzinste Ratenkäufe können teuer werden. Vor dem Abschluss sollten Käufer daher zuerst prüfen, ob es sich um eine Null-Prozent-Finanzierung handelt oder ob Zinsen fällig werden.

Ratenkäufe mit hohen Zinsen verbunden

Ende 2023 hat das Vergleichsportal Verivox bei verschiedenen Anbietern Testeinkäufe im Internet getätigt, um die Zinsen zu vergleichen. Unter anderem wurde dabei ein Notebook im Wert von 2.236 Euro gekauft. Bei einer Laufzeit von zwei Jahren waren die Zinsen für einen Ratenkredit bei Klarna mit 13,6 Prozent am höchsten. Bei PayPal waren es 10,99 Prozent. Für den Kauf des Notebooks fielen somit Zinsen in Höhe von bis zu 309 Euro an. Bei einem üblichen Ratenkredit bei einer Bank in dieser Höhe hätten die Zinsen lediglich 7,19 Prozent betragen. Je nach Höhe der Kreditsumme kann das also einen großen Unterschied machen.

Auch wenn die Kreditangebote der Bezahldienste bequem und schnell abzuschließen sind, empfiehlt es sich angesichts der hohen Zinsen, bei Käufen über 500 Euro verschiedene Kredite zu vergleichen. Eine Online-Befragung im Auftrag von Verivox unter Menschen zwischen 18 und 79 Jahren hat jedoch ergeben, dass fast jeder Dritte zwischen 18 und 39 Jahren Ratenkredite von Bezahldiensten in Anspruch nimmt.

Die Gefahren von Online-Ratenkrediten

Was viele Online-Käufer dabei nicht wissen: Auch solche Finanzierungen können schnell zu einem negativen Schufa-Eintrag führen. Nämlich dann, wenn man die Raten nicht bedienen kann. Und das kann schnell passieren. Dadurch dass diese Finanzierungen so einfach abzuschließen sind, werden gerne mehrere Anschaffungen gleichzeitig per Ratenzahlung getätigt. Laufen dann mehrere Finanzierungen parallel über einen Zahlungsdienst, kann es bei den hohen Zinsen schnell eng werden. In dem Fall kann es sich lohnen, die einzelnen Finanzierungen durch einen günstigeren Bankkredit abzulösen.

Neue EU-Richtlinie soll Verbraucher besser schützen

Im November 2023 hat die EU die Richtlinien für Verbraucherkredite verschärft. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Verbraucher zukünftig besser über Kredite informiert werden. So müssen Banken und Kreditgeber genauer prüfen, ob die Kunden sich den Kredit auch wirklich leisten und zurückzahlen können. Verbraucher haben außerdem die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen ohne Angaben von Gründen von Kreditverträgen zurückzutreten. Die neuen Richtlinien sollen vor allem Haushalte mit geringem Einkommen besser schützen. Die Mitgliedsstaaten haben 2 Jahre Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen. Dabei können sie teilweise selbst entscheiden, ob sie Regeln vollumfänglich oder in Teilen umsetzen.

In der Anwaltskanzlei Lenné vertreten wir immer wieder Mandanten, die von den online verfügbaren Krediten überwältigt wurden und sich übernommen haben. Insbesondere vor dem Hintergrund der neuen EU-Richtlinie können hier die Anbieter in manchen Fällen in die Pflicht genommen werden. Wenn auch Sie sich mit einem oder mehreren Kleinkrediten verzettelt haben, beraten wir Sie gerne zu Ihren Möglichkeiten. Vereinbaren Sie dazu einfach einen Termin für ein unverbindliches, kostenloses Erstgespräch in unserer Kanzlei.

von Anna-Lucia Kürn
Anna-Lucia Kürn

Angestellte Rechtsanwältin

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