Kreditkarte wechselt die Bank – welche Gefahren drohen beim Umstieg und wie können Sie sich schützen?
Der bevorstehende Wechsel der Lufthansa- bzw. Miles & More-Kreditkarte zu einer neuen Bank sorgt für Gesprächsstoff. Viele Karteninhaber fragen sich: Bedeutet das für mich nur ein neues Logo auf der Abrechnung – oder kann sich daraus ein Risiko entwickeln?
Die Erfahrung zeigt: Solche Umstellungen verlaufen nicht immer reibungslos. Bei anderen großen Kreditkartenprodukten gab es in den letzten Jahren Fälle, in denen der Wechsel der Bank erhebliche Probleme und sogar Schäden für Karteninhaber zur Folge hatte. Ein Grund dafür: Bankwechsel erzeugen eine kurze Phase, in der Informationen, Abläufe und Verantwortlichkeiten im Umbruch sind. Genau diese Phase nutzen Kriminelle immer wieder gezielt aus.
Wie ein Bankwechsel Kriminellen in die Hände spielt
Ein Kartenwechsel bedeutet oft:
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Sie bekommen neue Vertragsunterlagen, manchmal sogar eine neue Karte und PIN.
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Sie erhalten Informationsschreiben, E-Mails oder SMS von der bisherigen und/oder der neuen Bank.
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Es gibt Änderungen bei Service-Hotlines, Online-Banking-Portalen und Login-Daten.
Diese Vielzahl an Änderungen schafft eine Ausnahmesituation – und die ist ideal für Betrüger. Sie verschicken z.B. täuschend echt aussehende Mitteilungen, die angeblich von Ihrer Bank stammen, und bitten Sie darin zum Beispiel:
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Ihre Karte „zu aktivieren“
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neue Kontaktdaten „zu bestätigen“
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angebliche Sicherheitsabfragen zu beantworten
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Passwörter oder PINs „neu zu vergeben“
In Wirklichkeit führen solche Nachrichten dann auf gefälschte Webseiten, die nur dem Zweck dienen, Ihre Daten zu stehlen.
Praxisbeispiel aus früheren Bankwechseln
In einem vergleichbaren Fall berichteten Betroffene, dass sie kurz nach Erhalt des offiziellen Bankschreibens weitere E-Mails erhielten – perfekt gestaltet im angeblichen Corporate Design des Kartenanbieters. Viele hielten diese für echt und gaben sensible Daten preis. Innerhalb weniger Tage wurden über ihre Karten Zahlungen ins Ausland gebucht.
Probleme auch ohne Betrug möglich
Nicht alle Risiken sind das Werk Krimineller. Manche Karteninhaber berichteten bei vergangenen Bankwechseln auch von:
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Fehlerhaften Abbuchungen – Belastungen wurden doppelt oder verspätet eingezogen.
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Abgelehnten Zahlungen – Transaktionen wurden plötzlich nicht mehr akzeptiert.
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Verlust von Bonusprogrammen – gesammelte Punkte waren zunächst nicht sichtbar oder wurden nicht korrekt übertragen.
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Unklaren Vertragsänderungen – neue Gebühren oder geänderte AGB wurden nicht rechtzeitig oder nicht ausreichend erklärt.
Solche Probleme können direkte finanzielle Nachteile verursachen oder Ihre Liquidität belasten, wenn etwa eine Abbuchung unerwartet doppelt auftaucht.
Rechtliche Ausgangslage für Karteninhaber
Als Inhaber einer Kreditkarte sind Sie durch das Zahlungsdiensterecht geschützt. Nach § 675u BGB haftet grundsätzlich die Bank für nicht autorisierte Zahlungsvorgänge. Voraussetzung: Sie haben nicht grob fahrlässig gehandelt, etwa indem Sie Ihre PIN freiwillig preisgegeben haben.
Das bedeutet:
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Bei unberechtigten Belastungen muss die Bank den Betrag erstatten – oft sogar innerhalb eines Werktags.
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Bei verspäteten oder falschen Belastungen kann die Bank ebenfalls haftbar sein.
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Bei Vertragsänderungen gelten strenge Informationspflichten. Kommen Banken diesen nicht nach, können Änderungen unwirksam sein oder Schadensersatzansprüche entstehen.
Checkliste für Karteninhaber bei Bankwechsel
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Offizielle Schreiben prüfen
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Achten Sie auf eindeutige Absenderadressen und offizielle Kommunikationskanäle.
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Im Zweifel: Rufen Sie die bekannte Bank-Hotline an – nicht die Nummer aus einer E-Mail.
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Persönliche Daten niemals per E-Mail oder SMS übermitteln
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Banken fordern vertrauliche Daten nicht auf diesem Weg an.
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Online-Banking-Zugang schützen
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Ändern Sie Ihre Passwörter erst, wenn Sie sicher sind, dass Sie auf der offiziellen Bankseite sind.
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Konto- und Kreditkartenumsätze engmaschig kontrollieren
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Im Idealfall täglich online prüfen.
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Verdächtige Buchungen sofort melden
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Nutzen Sie den Sperr-Notruf 116 116 und informieren Sie gleichzeitig Ihre Bank.
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Alle Unterlagen sichern
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E-Mails, Schreiben, Screenshots von Fehlermeldungen – alles dokumentieren.
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Frühzeitig rechtlichen Rat einholen
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So vermeiden Sie, dass Fristen für Erstattungen oder Einwendungen verstreichen.
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Wie wir Sie unterstützen können
Unsere Kanzlei hilft Ihnen, Ihre Rechte im Zusammenhang mit einem Kreditkarten-Bankwechsel durchzusetzen:
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Wir prüfen die Rechtmäßigkeit von Belastungen und Vertragsänderungen.
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Wir setzen Erstattungsansprüche konsequent bei Banken und Zahlungsdienstleistern durch.
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Wir unterstützen bei der Kommunikation mit der Bank, um unnötige Verzögerungen oder Ablehnungen zu verhindern.
Die telefonische Erstberatung ist für Sie kostenlos, und Sie können Ihren Termin bequem online buchen. So erhalten Sie schnell eine klare Einschätzung, ob und wie wir in Ihrem Fall vorgehen können.
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Guido Lenné
Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Guido Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.
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