10. August 2022

Kryptobank Nuri hat Insolvenz angemeldet

Das Berliner Fintech Nuri hat am Dienstag, den 09.08.2022, Insolvenz angemeldet. Bis zuletzt hatte die Kryptobank versucht, an weitere Investorengelder zu kommen. Doch nachdem im Juni schon einige Altanleger nicht mehr an ihr Konto und ihr Geld kamen, blieben weitere Investitionen aus. Damit ist Nuri das erste deutsche Fintech, das wegen des Einbruchs am Kryptomarkt zahlungsunfähig ist.

Einbruch des Kryptomarkts durch Corona und Ukraine-Krieg

Als Grund für die Insolvenz gab Nuri die Folgen der Coronapandemie und die wirtschaftlichen wie politischen Unsicherheiten am Kapitalmarkt infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine an. Auch die Entwicklung des Kryptomarkts selbst soll sich negativ auf das Geschäft ausgewirkt haben. Seit Jahresbeginn sind die Kurse von Bitcoin u. Ä. um die Hälfte eingebrochen.

Diese Herausforderungen hätten die Geschäftsentwicklung der Nuri GmbH schwer belastet und das Unternehmen dazu gezwungen, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg zu stellen, so das Fintech gegenüber den Medien. Während an einem Sanierungskonzept gearbeitet wird, soll der Geschäftsbetrieb zunächst weitergeführt werden, um die Erfüllung der Verbindlichkeiten von Nuri sicherzustellen.

Nuri: Kundengelder angeblich sicher

Die Kundeneinlagen auf den Bankkonten, in den Krypto-Wallets (digitalen Geldbörsen) und im Rahmen anderer Nuri-Angebote sollen laut Medienberichten von der Insolvenz nicht betroffen sein. Auch einen Auszahlungsstopp soll es nicht geben. Die Gelder der Investoren lägen bei der Partnerbank Solaris, sodass sich Nuri-Kunden nicht um ihre Einlagen sorgen müssten.

Das Fintech war 2015 – zunächst unter dem Namen Bitwala – gegründet worden. Im April dieses Jahres soll Nuri laut eigenen Angaben ein Gesamtvermögen von 500 Millionen Euro verwaltet haben. Der Kundenstamm umfasst rund 500.000 Kunden, die über eine App mit Kryptowährungen handeln.

Kryptobank schon seit Monaten in Schwierigkeiten

Dass Nuri nun Insolvenz angemeldet hat, ist allerdings keine große Überraschung. Die Berliner Kryptobank hat schon seit Monaten finanzielle Probleme. Im Juni hatte Nuri angekündigt, ca. 25 Prozent der Belegschaft kündigen zu wollen. Etwa 200 Mitarbeiter waren zu dem Zeitpunkt für das Fintech tätig.

Im Juni ging der Name des Unternehmens schon einmal durch die Medien, als nämlich zahlreiche Nuri-Kunden nicht mehr an ihr „Bitcoin-Ertragskonto“ und ihr Geld kamen. Wir berichteten darüber auf unserer Website. Den entsprechenden Beitrag finden Sie hier.

Ob der Betrieb tatsächlich aufrechterhalten werden kann und die Einlagen der Nuri-Kunden wirklich sicher sind, wird sich herausstellen. Investoren sollten sich allerdings frühzeitig über ihre Möglichkeiten informieren und ihre Ansprüche zeitnah geltend machen. In unserer Kanzlei beraten wir Gläubiger in Insolvenzverfahren und schützen die Ansprüche von Bankkunden. Gerne beraten wir Sie im Rahmen eines kostenlosen Erstgesprächs.

Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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