29. Oktober 2025

PayPal-Konto angeblich eingeschränkt und auf den Link geklickt – was tun, wenn man auf die Verifizierungsmasche hereingefallen ist?

Viele Menschen nutzen PayPal täglich – zum Bezahlen im Online-Shop, zum schnellen Geldsenden oder zum Empfang von Zahlungen. Genau das machen sich Betrüger zunutze: Eine gefälschte E-Mail, die angeblich von PayPal stammt, informiert über eine angebliche „Sicherheitsüberprüfung“ oder die „vorübergehende Einschränkung Ihres Kontos“. In der Nachricht wird höflich, aber bestimmt aufgefordert, das Konto über einen beigefügten Link zu verifizieren und persönliche oder finanzrelevante Daten einzugeben. Die E-Mail wirkt oft sehr überzeugend – Logos, Aufbau, Formulierungen: all das wirkt vertraut.

Viele Betroffene klicken in gutem Glauben auf den Link – schließlich will niemand, dass das eigene Konto gesperrt wird. Erst später wird klar: Die Daten wurden nicht bei PayPal eingegeben, sondern direkt in die Hände von Betrügern. Häufig erfolgen dann unautorisierte Abbuchungen, Bestellungen oder sogar der vollständige Zugang zum Konto wird übernommen.

Dieser Beitrag richtet sich an diejenigen, die bereits auf den Betrug hereingefallen sind – also den Link geöffnet haben oder sogar Daten eingegeben haben. Lesen Sie hier, was jetzt schnell und richtig zu tun ist, welche Rechte Sie haben und wie wir Ihnen konkret helfen können.

Wie funktioniert die Masche?
Die betrügerische E-Mail behauptet zum Beispiel:
Ihr PayPal-Konto sei aus Sicherheitsgründen eingeschränkt.
Es seien verdächtige Aktivitäten festgestellt worden.
Sie müssten Ihre Identität kurz bestätigen.
Nur durch eine „Verifizierung“ könne Ihr Konto wieder freigegeben werden.

Der entscheidende Punkt: Der Button oder Link in der E-Mail führt nicht zu PayPal, sondern zu einer täuschend echt nachgebauten Website. Dort werden Zugangsdaten, Bankdaten, Kreditkartennummern oder sogar Kopien von Ausweisdokumenten abgefragt. Wer diese eingibt, übermittelt sie direkt an die Täter.

Woran merke ich, dass ich auf einen Betrug hereingefallen bin?
Typische Anzeichen sind:
Sie können sich nicht mehr bei PayPal einloggen.
In Ihrem Konto erscheinen Zahlungen, die Sie nicht veranlasst haben.
Ihre Bank meldet verdächtige Abbuchungen.
Sie erhalten SMS-Codes oder E-Mails, obwohl Sie gerade nichts tun.
Sie bemerken plötzlich Abbuchungen von Online-Shops, die Sie nicht nutzen.
Manchmal bleibt es aber zunächst ruhig – die Täter warten gezielt ab, um später zuzuschlagen.

Wichtig: Selbst wenn Sie nur Ihre E-Mail-Adresse und Ihr Passwort eingegeben haben, besteht akuter Handlungsbedarf. Viele nutzen dasselbe Passwort an mehreren Stellen – so können Täter auch andere Konten übernehmen.

Was sollten Sie jetzt sofort tun?
Je schneller Sie reagieren, desto besser lassen sich Schäden begrenzen.

  1. PayPal-Zugang sichern
    Loggen Sie sich nicht über den Link aus der E-Mail ein, sondern direkt über www.paypal.de.
    Ändern Sie umgehend Ihr Passwort.
    Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, falls nicht bereits vorhanden.

  2. Unautorisierte Zahlungen prüfen und melden
    Überprüfen Sie Ihr Konto auf Abbuchungen.
    Nicht von Ihnen veranlasste Transaktionen können Sie direkt im PayPal-Konto melden.
    PayPal kann Zahlungen rückgängig machen – aber nur, wenn Sie schnell reagieren.

  3. Bank informieren
    Falls Bank- oder Kreditkartendaten eingegeben wurden:
    Lassen Sie Karten sperren oder neue ausstellen.
    Ggf. Lastschriften zurückholen.

  4. Anzeige erstatten
    Phishing ist eine Straftat. Eine Anzeige kann wichtig sein, um Schaden nachzuweisen und Rückerstattung zu ermöglichen.

  5. Beweise sichern
    Speichern Sie die E-Mail, machen Sie Screenshots und dokumentieren Sie Zahlungen.
    Diese Belege sind wichtig für spätere Ansprüche.

Welche Rechte haben Betroffene?
Sie haben grundsätzlich Anspruch darauf, unautorisierte Zahlungen zurückzubekommen.
Rechtsgrundlage dafür ist unter anderem § 675u BGB:
Hat der Kontoinhaber eine Zahlung nicht autorisiert, muss der Zahlungsdienstleister den Betrag erstatten.

Wichtig ist jedoch:
Ob PayPal oder die Bank zahlen muss, hängt vom genauen Ablauf ab.
In manchen Fällen wird Betroffenen vorgeworfen, „grob fahrlässig“ gehandelt zu haben – häufig zu Unrecht.
Gerade hier lohnt sich juristische Unterstützung.

Was können wir für Sie tun?
Wir unterstützen Betroffene unter anderem dabei,

  • die Zahlungsvorgänge rechtlich zu bewerten,
  • Rückbuchungen durch PayPal oder die Bank durchzusetzen,
  • unberechtigte Forderungen abzuwehren,
  • Schadensersatz- und Erstattungsansprüche geltend zu machen,
  • eine Strafanzeige vorzubereiten oder zu begleiten,
  • die weitere missbräuchliche Nutzung Ihrer Daten zu verhindern.

Wir wissen, wie Banken, Zahlungsdienste und Ermittlungsbehörden reagieren – und wie man Ihre Interessen durchsetzt.

Unsere telefonische Erstberatung ist kostenlos.
Sie können online ganz einfach einen Termin buchen – bequem und jederzeit.

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns über unser Kontaktformular. Wir sind für Sie da.
Besuchen Sie auch unsere Sonderseite zum Thema PayPal:
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Wenn Sie betroffen sind, warten Sie nicht ab.

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Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Guido Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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