06. August 2021

PIM-Insolvenz: hohe Diskrepanz zwischen Forderungen der Gläubiger und vorhandenen Werten

Laut dem Insolvenzverwalter der PIM Gold soll es eine enorme Diskrepanz zwischen den Forderungen der Gläubiger und den tatsächlich vorhandenen Werten geben. Bei den Durchsuchungen nach dem Insolvenzantrag und dem Betrugsverdacht im Jahr 2019 wurden ca. 270 Kilogramm Feingold und etwa 180 Kilogramm Schmuck gefunden. Doch eigentlich hätten es annähernd drei Tonnen Gold sein müssen.

Bisher belaufen sich die geprüften, berechtigten Forderungen der Gläubiger auf 140 Millionen Euro. Ein Kilogramm Gold wird an der Börse derzeit mit rund 50.000 Euro gehandelt. Damit ist im Bestand der Firma, wie anfangs befürchtet, deutlich weniger Gold vorhanden, als den Anlegern verkauft wurde. Eine erste Auszahlung deckte lediglich 7,5 Prozent der festgestellten Forderungen der zwischen 7000 und 8000 Gläubiger ab.

Betrugsvorwürfe gegen Geschäftsführer der PIM

Seit Dezember läuft das Verfahren gegen den Geschäftsführer der PIM, der in Untersuchungshaft sitzt, und den Chef der früheren Vertriebsfirma des Goldhändlers. Der Vorwurf lautet auf schweren Betrug. Wir berichteten bereits über den Fall. Den Beitrag finden Sie hier. Bisher hat sich keiner der beiden Angeklagten zu den Vorwürfen geäußert.

Die PIM Gold soll zwischen 2016 und 2019 Lieferverträge über hunderte Kilogramm Gold abgeschlossen haben, die den Kunden zudem hohe Bonuszahlungen in Aussicht stellten. Diese Verträge wurden jedoch nicht erfüllt. Nach dem Prinzip des Schneeballsystems sollen Zahlungen an Altanleger über die Gelder neuer Kunden finanziert worden sein.

Privatdetektiv soll Diebstahlverdacht nachgehen

Vor Gericht gab der Insolvenzverwalter an, ein undurchschaubares System von Verträgen, eine mangelhafte Buchführung und fehlende Belege vorgefunden zu haben. Nach den fehlenden Werten der Firma wird weiterhin gesucht. Inzwischen wurde sogar ein Privatdetektiv beauftragt, der den Gerüchten nachgehen soll, dass Mitarbeiter der PIM angeblich Gold geklaut hätten.

Scheinbar waren die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort der Menge Gold, die dort gelagert haben soll, nicht angemessen gewesen. Es wäre laut dem Insolvenzverwalter also durchaus denkbar, dass sich Mitarbeiter unbemerkt etwas in die eigene Tasche hätten stecken können. Die 7000 bis 8000 Gläubiger müssen also darauf hoffen, dass noch Gelder gefunden werden, damit sie mit einer weiteren Zahlung rechnen können.

Solchen Schneeballsystemen, wie hier bei der PIM Gold, fallen leider immer mehr Anleger zum Opfer. Oft sind dann die gesamten Ersparnisse weg. In unserer Kanzlei vertreten wir nicht nur Geschädigte des PIM-Betrugsfalls, sondern auch Anleger in zahllosen weiteren Betrugs- und Insolvenzfällen. Gerne vertreten wir auch Sie und kämpfen dafür, möglichst große Teile Ihrer Anlage zu retten. Lassen Sie sich hierzu in einem kostenlosen Erstgespräch von uns beraten.

Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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