15. März 2024

Sichere Verwahrung von Wertsachen im Schließfach – das müssen Sie wissen

Um größere Mengen Bargeld, wichtige Dokumente (digital oder im Original) und Wertgegenstände wie Schmuck oder Gold sicher aufzubewahren, bietet sich ein Schließfach an. Doch das ist heutzutage gar nicht mehr so einfach zu bekommen, denn die Nachfrage ist groß. Filialschließungen, Negativzinsen und hohe Verwahrentgelte bei Giro- und Tagesgeldkonten sorgten für einen Boom bei Bankschließfächern. Deshalb gibt es inzwischen zunehmend auch unabhängige Schließ­fachanbieter. Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei der Anmietung eines Schließfachs unbedingt achten sollten.

Preise und Leistungsumfang vergleichen

Die Preise für ein Schließfach gehen von Anbieter zu Anbieter weit auseinander. Laut Umfragen variieren die Preise bei den Banken für Bestandskunden zwischen 31 bis zu 120 Euro pro Jahr. Wer nicht bereits Kunde bei der Bank ist, sondern nur das Schließfach mieten möchte, muss teil­weise den doppelten Preis zahlen. Wenn die Bank überhaupt Fremdkunden annimmt.

Inzwischen gibt es auch immer mehr banken­unabhängige Anbieter. Dort kostet die Miete allerdings deutlich mehr – teilweise bis zu viermal mehr als bei Kredit­instituten. Zur eigentlichen Miete kommt dann auch noch eine Einrichtungsgebühr hinzu. Grundsätzlich gilt: je länger die Vertragslaufzeit, desto günstiger wird in der Regel auch die Miete.

Versicherungsschutz überprüfen

Neben den Preisen sollten Sie vor Vertragsabschluss auch die Öffnungszeiten und die Höhe des Versicherungsschutzes in Ihre Entscheidung mit einbeziehen. Damit Ihre Wertsachen auch wirklich gut abgesichert sind, sollten Sie sich vorab genau über den angebotenen Versicherungsschutz informieren. Denn der ist nicht immer automatisch in der Miete enthalten. Und auch die Versicherungs­summe beträgt bei vielen Banken gerade mal circa 5.000 Euro.

Der Umfang der Versicherung kann ebenfalls variieren. Klären Sie daher genau, gegen welche Schadenfälle der Inhalt Ihres Schließfachs abgesichert ist. Verschaffen sich beispielsweise Diebe Zugang zum Schließfach, werden Ihnen Ihre Verluste nur dann ersetzt, wenn die Bank den Schaden selbst verschuldet hat. Etwa wenn sie keine angemessenen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Schließfächer getroffen hat. Wird der Inhalt des Schließ­fachs durch Hoch­wasser zerstört, werden Sie nur dann entschädigt, wenn Sie für Ihr Schließfach eine Versicherung gegen Elementarschäden abgeschlossen haben.

Stellen Sie also vor Vertragsabschluss sicher, dass Sie einen angemessenen Versicherungsschutz für Ihre Wertsachen bekommen. Eine gute Versicherung schützt Sie dann vor Schäden durch Raub, Feuer, Wasser, teilweise sogar durch Blitzschlag oder Rauch. Und hier noch ein Tipp: Manche Hausratversicherungen decken auch Wertgegenstände in Schließfächern ab.

Größe des Schließfachs und Nähe zum Wohnort

Unabhängig davon, ob Sie ein Schließfach bei Ihrer Bank, einer fremden oder bei einem unabhängigen Anbieter mieten, das Bankschließfach sollte nicht zu weit von Ihrem Wohnort entfernt sein. Vor allem dann nicht, wenn Sie häufiger auf den Inhalt zugreifen müssen. Eine Garantie für ein wohnortsnahes Schließfach gibt es allerdings nicht. Oft gibt es bei den verschiedenen Anbietern sogar Wartelisten.

Im Hinblick auf den Mietpreis kann die Größe des Schließfachs einen Unterschied machen. Überlegen Sie daher genau, wie viel Platz Sie wirklich benötigen. Angeboten werden üblicherweise Größen zwischen S (ca. 2,5 l) und XXL (bis zu über 400 l). Als Referenz: Dokumente im Format DIN A4 passen in ein Schließfach mit 6 l Fassungsvermögen.

Was sonst noch wichtig ist

Im Vertrag für das Schließfach sollte mindestens die Schrankfachnummer, der Mietpreis, die Mietdauer und, falls zutreffend, die Versicherung aufgeführt werden. Bevor Sie den Vertrag abschließen, sollten Sie unbedingt einen Termin vor Ort vereinbaren, um die Gegebenheiten zu prüfen. Bei Banken ist das für gewöhnlich Pflicht. Lediglich bei unabhängigen Anbietern besteht teilweise die Möglichkeit, den Vertrag auch online abzuschließen.

Sobald Sie das Schließfach angemietet und Ihre Wertsachen deponiert haben, ist es wichtig, eine genaue Bestandsliste zu machen. Sollte ein Schadensfall eintreten, sind Sie so in der Lage, den Inhalt nachzuweisen. Es empfiehlt sich, Fotos des Inhalts zu machen und ggf. auch Kaufbelege und Zertifikate aufzuheben. Bei der Hinterlegung von Bargeld sollten Sie sich die Anzahl und Größe der Scheine notieren.

Wenn es dann doch zum Schadenfall kommen sollte und es Probleme mit der Versicherung bzw. Erstattung gibt, stehen wir Ihnen in der Anwaltskanzlei Lenné gerne zur Seite, um Ihre Ansprüche gegenüber der Bank oder Versicherung durchzusetzen. Vereinbaren Sie hierzu einfach einen Termin für ein kostenloses Erstgespräch und lassen Sie sich von uns beraten.

Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

Wir helfen Ihnen gerne! Kontaktieren Sie uns. Oder vereinbaren Sie hier online einen Termin für eine telefonische kostenfreie Erstberatung.

5/5 Sterne (4 Stimmen)

Zurück

Navigation öffnen Schließen E-Mail Telefon Suche Online-Terminvereinbarung Mehr lesen