Vermehrte Skimming-Angriffe an Geldautomaten
Dieses Jahr kommt es vermehrt wieder zu Datenklau an Geldautomaten. Medienberichten zufolge sind bereits 140 Fälle bekannt, in denen bundesweit Geldautomaten manipuliert wurden, um die Kartendaten und die PIN der Bankkunden abzugreifen. Damit gab es in der ersten Jahreshälfte 2022 bereits mehr sog. „Skimming“-Attacken als im gesamten Jahr 2021. Mit 75 Fällen kam es bislang in Hamburg zu den meisten Datendiebstählen.
Bezahlkarten mit Magnetstreifen von Datenklau betroffen
Laut der Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme, die sich im Auftrag der Deutschen Kreditwirtschaft um das Sicherheitsmanagement für Zahlungskarten kümmert, ging der durch „Skimming“ verursachte Bruttoschaden allerdings zurück. Und zwar von 293.000 Euro innerhalb von 6 Monaten auf 87.000 Euro. Das läge an der sicheren EMV-Chip-Technologie an Karte und Terminal, die es den Betrügern inzwischen deutlich schwerer machte, so Euro Kartensysteme.
Karten, die mit der EMV-Technologie ausgestattet sind, verfügen über eine Art Mini-Computer. Bei jeder Nutzung wird die Karte so auf Echtheit geprüft. Die leichter kopierbaren Magnetstreifen kommen bei Bezahlkarten immer seltener zum Einsatz.
Kopierte Karten hauptsächlich im Ausland im Einsatz
Dass es aktuell wieder zu vermehrten Skimming-Angriffen kommt, soll Experten zufolge darauf zurückzuführen sein, dass sich eine regional organisierte Gruppe darauf konzentriert, die noch im Umlauf befindlichen Karten mit veralteter Magnetstreifentechnik anzugreifen.
Zwar bereichern sich die Betrüger auch in Deutschland an ihrer Beute, doch werden die mithilfe der abgegriffenen Daten nachgemachten Bezahlkarten mehrheitlich im Ausland eingesetzt. Da sich die EMV-Technologie allerdings weltweit mehr und mehr durchsetzt, wird es auch im Ausland schwieriger, die gefälschten Karten zu nutzen. Nur in 84 Fällen sollen solche Dubletten im ersten Halbjahr im außereuropäischen Ausland zum Einsatz gekommen sein. Fast zwei Drittel der Fälle erfolgten in Brasilien, 22 Prozent in den USA, 14 Prozent in der Karibik.
Skimming-Opfer erhalten meistens Erstattung von Bank
Internationale Abkommen sehen vor, dass für Schäden aus betrügerischen Geschäften mit geklauten Kartendaten jeweils die Länder mit den niedrigsten Sicherheitsstandards aufkommen müssen. So kann sich die deutsche Kreditwirtschaft in der Regel zumindest einen Großteil der Schadenssumme zurückholen. Wer also Opfer einer Skimming-Attacke geworden ist, kann für gewöhnlich davon ausgehen, dass seine Bank den Schaden ersetzt. Voraussetzung ist allerdings, dass man nachweislich sorgfältig mit Bankkarte und PIN umgegangen ist.
Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass die Bank sich weigert, die Verluste (vollständig) zu erstatten. In diesem Fall helfen wir Betroffenen gerne, übernehmen die Kommunikation mit der Bank und sorgen dafür, dass der Karteninhaber sein Geld zurückbekommt. Wenn Sie sich in einer vergleichbaren Situation wiederfinden, beraten wir Sie gerne im Rahmen eines kostenlosen Erstgesprächs.
Guido Lenné
Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.
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