28. Oktober 2019

Vorsicht vor Ratenzahlung bei PayPal

Die Zahlung via PayPal ist inzwischen eine allseits beliebte und viel genutzte Online-Bezahlmöglichkeit. Studien zufolge haben im vergangenen Jahr 52 Prozent der „Internet-Shopper“ mit PayPal bezahlt. Das System besticht durch seine Schnelligkeit: Um die Ware schnellstmöglich zu erhalten, bekommt der Verkäufer von PayPal sofort sein Geld, welches dann erst später vom Konto bzw. der Kreditkarte des Käufers eingezogen wird. Weitere Vorteile für den Kunden: Er muss seine Bankdaten nicht an zahllose Anbieter übermitteln und kann auch privat unkompliziert Geld verschicken.

Neue Ratenzahlung

Nun erweitert PayPal sein Angebot mit Ratenzahlungen in Deutschland. Die Option soll künftig grundsätzlich beim Bezahlen per PayPal verfügbar sein, und nicht wie bisher selektiv vom Händler angeboten werden. Der Geldgeber ist in diesem Fall PayPal selbst. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit erfolgt online und der Anbieter bekommt sein Geld umgehend. Diese Ratenzahlung wird für Einkäufe zwischen 199 und 5.000 Euro angeboten. Die Laufzeit beträgt 12 Monate. Die Raten zieht PayPal direkt vom Konto des Kunden ein.

Hoher Zinssatz vs. schnelle Verfügbarkeit

Allerdings liegt der effektive Jahreszins bei 9,99 Prozent, was im derzeitigen Zinsumfeld sehr teuer ist. Sucht man bei Online-Vergleichsportalen nach alternativen Angeboten für Kredite um 5.000 Euro, sind diese in der Regel für deutlich geringere Zinsen verfügbar. PayPal setzt aber darauf, dass Nutzer für die schnelle Verfügbarkeit der Ratenzahlung einen höheren Zinssatz in Kauf nehmen. Denn bei anderen Anbietern dauert die Antragstellung länger und ist auch mit mehr Aufwand verbunden.

Doch genau da liegt die Gefahr, denn so manche Verbraucher tappen, derart geködert, schnell in die Schuldenfalle. Möglicherweise haben sie ihren Dispokredit auf dem Bankkonto bereits ausgereizt und kaufen dann noch zu diesem hohen Zinssatz ein Produkt auf Raten. Da kann man schnell den Überblick über Schulden, Zinsbelastungen und Verpflichtungen verlieren und sich überschulden.

Ratenzahlungen im Allgemeinen haben schon oft dazu geführt, dass Verbraucher Produkte kaufen, die sie gar nicht wirklich benötigen und sich eigentlich auch nicht leisten können. Denn der Ratenkauf über mehrere Monate ist verlockend. Doch mitunter verlieren Verbraucher bei der Zahlung per Kreditkarte oder beim Ratenkauf den Überblick über ihre Finanzen.

Nach Alternativangeboten suchen

Wer dennoch ein Produkt per Ratenzahlung kaufen möchte bzw. muss, weil die Waschmaschine wie immer zum ungünstigsten Zeitpunkt kaputtgegangen ist, der sollte sich unbedingt nach Alternativangeboten umsehen. Viele Einzelhändler werben heutzutage mit einer Null-Prozent-Finanzierung. Das würde bei einem Produkt im Wert von ca. 5.000 Euro im Vergleich zu einem Zinssatz von 9,99 Prozent einen großen Unterschied machen. Die Gefahr, dass sich Verbraucher finanziell übernehmen, besteht allerdings auch bei diesen Null-Prozent-Finanzierungen.

Grundsätzlich ist hier also stets Vorsicht geboten, da es durchaus zahlreiche unseriöse Angebote auf dem Markt gibt und die Ratenzahlungen am Ende eben doch die finanziellen Mittel sprengen können. Wer bei Finanzierungs- oder Ratenzahlungsangeboten auf Nummer sicher gehen will, sollte diese Angebote von einem Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, auch auf verborgene Fallstricke hin, prüfen lassen. Insbesondere bei größeren Beträgen, gilt es daher, ganz genau hinzuschauen. Die Anwaltskanzlei Lenné steht Ihnen in den Bereichen Finanzierung, Kreditverträge und Bankwesen jederzeit gerne beratend zur Seite. In einem kostenlosen Erstgespräch sehen wir uns Ihren Fall und die verfügbaren Optionen an.

Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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