07. November 2023

Wirtschaftskriminelle nehmen Mitarbeiter im Homeoffice ins Visier

Seit das Arbeiten im Homeoffice durch die Corona-Pandemie einen Boom erlebt, nehmen Wirtschaftskriminelle mit neuen Herangehensweisen die remote arbeitenden Angestellten ins Visier. Vor allem eine speziell auf dieses Arbeitsmodell ausgelegte Masche, die als „Fake President“ bekannt ist, hat bereits für erhebliche finanzielle Verluste bei Unternehmen gesorgt. Medienberichten zufolge setzen die Kriminellen dabei verstärkt auf Social Engineering.

Betrugsmasche „Fake President“

Beim Social Engineering machen sich Betrüger typisch menschliche Emotionen und Verhaltensweisen zunutze, etwa Vertrauen oder Respekt bzw. sogar Angst vor Vorgesetzten, aber auch Hilfsbereitschaft. Die Kriminellen nutzen diese Eigenschaften gezielt aus und manipulieren ihre Opfer, sodass diese beispielsweise Überweisungen tätigen. Bei einer weit verbreiteten Social-Engineering-Betrugsmasche werden z. B. Zahlungsströme umgeleitet. Laut den Behörden soll diese Art von Attacken im vergangenen Jahr stark zugenommen haben. So ist die Zahl der bekannten Fälle um 29 Prozent gestiegen.

Eine weitere sehr erfolgreiche Betrugsmasche ist unter dem Namen „Fake President“ bekannt. Dabei spähen Hacker einzelne Mitarbeiter zunächst aus und schicken ihnen dann eine E-Mail mit Überweisungsanforderungen, die vermeintlich von deren Vorgesetzten kommt. Im Jahr 2022 ist die Zahl der bekannten Fälle dieser Masche um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die gemeldeten Schäden sogar um 38 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist die Höhe der Schäden um ein Drittel gestiegen. Es ist also davon auszugehen, dass sich der Trend auch weiterhin fortsetzen wird.

Schäden durch Wirtschaftskriminalität in Milliardenhöhe

Insgesamt hat die Wirtschaftskriminalität zuletzt drastisch zugenommen. Laut Bundeskriminalamt soll die Zahl aller erfassten Fälle im vergangenen Jahr um 42,6 Prozent gestiegen sein. Es wurden über 73.000 Fälle dokumentiert. Studien in diesem Zusammenhang kamen zu dem Ergebnis, dass das Arbeiten im Homeoffice in vielen Fällen eine emotionale Distanz zum Arbeitgeber zur Folge hat, die wiederum zu einer erhöhten Anfälligkeit für Wirtschaftskriminalität führen kann.

Von sämtlichen polizeilich bekannt gewordenen Straftaten machte die Wirtschaftskriminalität laut den Behörden im vergangenen Jahr 1,3 Prozent der Fälle aus. 2021 war es noch 1,0 Prozent. Zumindest die Höhe der verursachten Schäden soll jedoch rückläufig sein. So sind 2022 durch Wirtschaftskriminalität Schäden in Höhe von „nur“ knapp zwei Milliarden Euro entstanden, 14,6 Prozent weniger als noch 2021. Von offizieller Seite heißt es, dass die Angriffe von außen zwar zunähmen, jedoch nicht so hohe Schäden anrichteten wie in Fällen, in denen die Attacken von innen kamen, also von Angestellten des Unternehmens selbst verübt wurden.

Dennoch nehmen die Vorfälle zu und werden immer personalisierter auf das anvisierte Unternehmen und dessen Mitarbeiter zugeschnitten. Unternehmen sollten also sichere Prozesse aufsetzen und die Mitarbeiter diesbezüglich genau schulen, um sich gegen solche Attacken zu schützen. Wenn Sie dennoch Opfer einer Betrugsmasche werden, ist schnelles Handeln gefragt. Denn oft kann man Überweisungen noch zurückholen. In der Anwaltskanzlei Lenné kennen wir uns mit den Fristen und der Kommunikation mit den Banken bestens aus. Gerne nehmen wir uns Ihres Falls an und kämpfen dafür, Ihre finanziellen Verluste zurückzuholen. Nutzen Sie unser kostenloses Erstgespräch und lassen Sie sich von uns zu Ihrem individuellen Fall beraten.

Guido Lenné
Guido Lenné

Rechtsanwalt aus der Anwaltskanzlei Lenné.
Rechtsanwalt Lenné ist auch Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

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